Telefax over IP - Hinweise zur Problemlösung. Teil 2: - Paket-Priorisierung und Bandbreiten-Begrenzung

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    Wie das Faxprotokoll zeigt gab es mitten im Sendevorgang einen Abbruch. Genau zu diesem Zeitpunkt wurde die Nutzung des Internet-Zugangs bewusst stark erhöht. In der Folge stellte die hier als Gateway zwischen All-IP und ISDN verwendete BE.IP plus von bintec-elmeg der Remote CAPI einer RT1202 nicht mehr genug DSL-Bandbreite zur Verfügung. Ursache KANN sein, dass nach Einrichtung des Gateway-Modus und der VoIP Clients auf der BE.IP noch keine Priorisierung der Datenpakete für die Faxkommunikation erfolgt ist.


    Es ist also etwas Aufwand in der Router-Konfiguration nötig, um Fax-Signale via ALL-IP zu übertragen.


    Stand: 07.3.2016
    Dipl.-Ing. Arnold Antons VDI

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  • Nachtrag:
    Gestern am 21.4.2016 ergab sich während der Campus-Tage für mich eine Gelegenheit, das Thema und die auftretenden Fehler kurz anzusprechen. Es ist wohl stark abhängig von der verwendeten Hardware.


    Szenario: Eine Bintec RT1202 (funktionsidentisch mit Tobit fx.connect) wird als Fax-Gateway für einen virtuellen Server eingesetzt. Außerdem existiert ein Voice-Gateway zum All-IP Netz eines Internet-Zugangsproviders oder die RT1202 ist selbst als Gateway zum All-IP Anschluß im Einsatz (interne Jumper-Einstellung beachten / TE oder NT-Schaltung). Übertragene Telefaxe laufen solange stabil, bis ein Datenupload ins Internet startet. Dann wird es wohl erforderlich, den Port zu priorisieren, den die Bintec Lancapi zum Datentransport nutzt. Per defaullt ist das Port 2662. (Veränderbar in der CAPI-Konfiguration. Programm Brickware rxc_cfg.exe).


    Hinweis: Da ich hier in meiner Produktivumgebung dem RT1202 eine BE.IP plus vorgeschaltet habe, die als MediaGateway zwischen einer ALL-IP Verbindung zur Telekom und einer ISDN-Telefonanlage arbeitet, ist obiges Szenario hier so noch nicht getestet.


    Hilfreich ist eine Supportantwort von Bintec Elmeg:
    Die Telekom unterstützt bis dato T.38 NICHT, auch wenn einige Internet-Postings das Gegenteil beschreiben. Wer einen Telekom All-IP Anschluss wie Deutschland LAN-IP Voice Data (Start, S, M L) nutzt, der sollte den T.38 Codec für alle seine Rufnummern deaktivieren. Des weiteren sollte auch das G.711 µLAW deaktiviert sein. Das gilt - zumindest für Bintec-Hardware - solange, bis gewährleistet ist, dass die eigene und alle Fax-Gegenstellen den T.38 Codec verarbeiten können. Und das kann noch lange dauern.


    Seitdem ich für alle Fax-Kanäle nur die Codecs G.711 aLAW und G.729 zulasse laufen auch lange Telefaxe bis jetzt ausreichend stabil.


    Eine Signal-Priorisierung habe ich in meiner BE.IP plus nur für Sprachsignale eingerichtet. Diese wurde nötig, da ohne Voice-Priorisierung ein Upload die gesamte verfügbare Bandbreite des Internet-Anschluss belegte. Das führte dazu, das ein Telefonat auf der Gegenseite völlig unverständlich wurde, sobald ein Daten-Upload startete oder sich Bildschirminhalte während einer Fernwartung änderten.

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