Die gesamte Lizenz- und Provisionspolitik von Tobit ist derzeit ein Graus. Neulich hatten wir einen Kunden, bei dem Sitecare versehentlich ausgelaufen war (die Buchhaltung hatte reflexartig gekündigt, und der Chef dann vergessen, die Kündigung zurückzunehmen). Beim Neu-Abschluss bekamen wir als Fachhändler erneut eine (winzige) Provision - ist das also die bessere Alternative? Dann gab's einen Fall mit einer ganz kleinen (2 User)-Installation, bei der ich mich entweder schwer verrechnet habe, oder der Neukauf wäre günstiger gewesen als das laufende Sitecare. Und es wäre trotzdem noch zumindest ein bisschen Marge übrig geblieben. Also Sitecare lieber ganz bleiben lassen und "wie früher" dem Kunden alle 1-2 Jahre neue Lizenzen verkaufen, als "Update"? Wäre vielleicht eine Idee, auch wenn dann im gruseligen Webinterface bei Tobit die Kundenliste ins Unendliche wächst...
Derweil zahlen die meisten großen Kunden brav ihr nicht gerade preisgünstiges Sitecare, fragen alle 6 Monate nach, warum man denn nicht (wie "alle anderen") auf O365 wechseln sollte, und wir erhalten für unsere Überzeugungsarbeit an der Basis - nix. Früher war das jährlich ein mittlerer vierstelliger Betrag. Wir sind aber auch nur ein kleiner Laden; das macht sich durchaus bemerkbar.
Dass dann auch noch behauptet wird, die Umstellung des Provisionsmodells erfolge auf den Wunsch der Fachhändler hin ist, sorry für die Wortwahl, reine Verar***ung. Auf unser Haus bezogen hat Tobit momentan Glück, dass die Kommunikation mit Microsoft zumindest für ganz kleine Händler NOCH problematischer ist. Manchmal ärgere ich mich, vor 20 Jahren nicht von Netware aus direkt komplett in die Linux-Schiene geschwenkt zu sein, da bleibt man wenigstens halbwegs verschont von den IT-Riesen.
Und am Ende kommt die Erkenntnis: Wat willste machen. David ist als Produkt an sich eigentlich gut. Outlook erst recht gruselig, vor allem mit der MS-Infrastruktur dahinter, die den Fachhandel auch nur als unnötige Zwischeninstanz begreift. Alle arbeiten fleißig daran, den Fachhandel "loszuwerden". Das mag in den Chefetagen nach einer tollen Idee klingen, aber wir sind eben nicht nur Händler, sondern eher ausgelagerte Admins für unsere kleinen Kunden ohne eigenen IT-Verantwortlichen. Sprich: Die Entscheidung darüber, was die Kunden an Hard- und Software einsetzen, wird auch durch uns gefällt. Ob die Großkopferten sich also einen Gefallen damit tun, Leute wie uns zu vergrätzen? Man wird sehen.