Problem beim Leersaugen von David Zehn

  • Ein Kunde von mir betrieb bis vor einigen Wochen noch David Zehn.
    Posteingang / Versand ist nun sauber auf Thunderbird und lokale Datenhaltung umgestellt.


    Das Problem sind die Mails in den David-Archiven.
    Ist ja "eigentlich" kein Problem.
    In einem Thunderbird ein IMAP-Konto eingerichtet, das gewünschte Archiv im "Mail Access Server" angegeben und los.


    Das sah auch (auf den ersten Blick) Klasse aus.
    Thunderbird füllte sich mit etwas über 5600 Kopfzeilen.
    Durch Verschieben (geht auch mit provoziertem Offlinebetrieb) wurden die Nachrichten nachgeladen.
    Das marmelte (=norddeutsch für 'wuselte vor sich hin und tat was halbwegs sinnvolles') dann für ein Archiv lockere 5 Stunden (der Server ist halt nicht mehr der jüngste).


    Tja. Und nun schau ich etwas irritiert.
    Denn im Archiv sind eigentlich knapp über 12000 Mails.
    Davon in Thunderbird übertragen also etwa die Hälfte.
    Allerdings ohne erkennbares "da hat er abgebrochen". Die übertragenen Mails sind von 2005 bis 2013 (also weder "die ersten 5600" oder "die ältesten 5600" ersichtlich).


    Weiterer Mailabruf in Thunderbird sagt nur brav "Alles da. Nix neues zu laden".


    Wo ist mein Denkfehler?
    Wie kann ich die Mails aus David in Thunderbird übernehmen?
    Liegt es an Thunderbird? Alternativ kann ich auch einen anderen Client verwenden.


    POP3-Abruf war eine Megakatastrophe. Maximal 900 am Stück, da sonst Timeout auf Clientseite. Um IMAP geht da eigentlich nix vorbei.


    Insgesamt habe ich aus den Archiven zwischen 45.000 bis 60.000 Mails zu übernehmen.


    Es kann doch nicht sein, dass ich mal wieder der Erste bin, der vor so einem Problem sitzt.


    Also: Mutige und Erfahrene bitte vortreten. Wie bekomme ich die Mails aus David raus?


    Eine (denkbare) Brutalmethode wäre natürlich, die Archiverzeichnisse aus David einfach herauszukopieren. Diese als "ist Maildir" zu deklarieren" und dem Thunderbird unterzuschieben. Dabei gehen allerdings (denke ich) einige Informationen verloren. Deshalb wäre das für mich wirklich das allerletzte Mittel.


    Danke schonmal im Voraus


    Mac

  • Hallo


    In diese größen ordnung würde ich auf ein Externes Tool zugreifen , auch wenn das dann Geld kostet. Wir hatten Tobitz zu Exchange im Einsatz und waren sehr zufrieden damit. Es gibt aber auch noch andere Tool.
    Alles andere wäre mir zu unsicher 8|



    gruß RAcer

    Erolgreich auf Exchange umgestellt :D

  • Hi Racer,


    klar gibt es auch kostenpflichtige Tools.


    Aber mir gehts hier irgendwie ums Prinzip. Der Kunde wurde 2005 mit David eigentlich massiv über den Tisch gezogen.
    Wir reden hier über ganze drei(!) Arbeitsplätze mit vier Mailkonten...


    Nun ist soweit alles gegen OpenSource Software ausgetauscht. Der alte Windows2003 Server gegen Linux ersetzt und rennt eigentlich nur noch, damit David abfragebereit ist.


    Außerdem sag ich mir so ganz verträumt, das Problem muss doch z.B. auch dann auftauchen, wenn ein inHouse User (z.B. eine schwangere Mitarbeiterin) plötzlich Homeoffice machen soll...
    Da würde ja die gleiche Fragestellung auftauchen (außer man installiert nen VPN-Tunnel und David-Client dort). Aber zu irgendwas muss der Mail-Access-Server ja gut sein.


    Und alles, was mir Herr Google dazu verraten hat, waren Fälle, wo der Zugriff irgendwie gar nicht klappte. Aber ich habe nirgendwo gelesen, dass einfach nur wahllos 50-60% der Mails übertragen werden :(


    Ich hoffe also immer noch auf ein "Vergiss es, weil wg. Bug# soundso geht es nicht" oder ein "Markiere mit Zaubertaste x halt 5000 Mails und hol die rüber". Zur Not werfe ich auch um Mitternacht drei tote Katzen über eine Friedhofsmauer und opfere eine Jungfrau über dem Servernetzteil(*1) ;)


    Mac


    *1: Das mit der Jungfrau gehört zum UNIX-Bootvorgang. Siehe deutsche Ausgabe von "UNIX - Kernighan & Ritchie"

  • Hi, die David IMAP-Funktionalität war extrem Fehlerhaft. Tobit hat den Fehler damals eingeräumt aber nichts getan. Deshalb der Wechsel zu Kerio.
    Die Abfrage eines imap-Clients brachte, wie bei Dir, nur einen Bruchteil der Nachrichten. Tobit war bei uns der größte Klogriff des Jahrzehnts.
    Wir haben die Migration mit dem Tool von Itacom gemacht.

    Gruß
    anno

  • Hallo,

    Außerdem sag ich mir so ganz verträumt, das Problem muss doch z.B. auch dann auftauchen, wenn ein inHouse User (z.B. eine schwangere Mitarbeiterin) plötzlich Homeoffice machen soll...
    Da würde ja die gleiche Fragestellung auftauchen (außer man installiert nen VPN-Tunnel und David-Client dort). Aber zu irgendwas muss der Mail-Access-Server ja gut sein.


    für solche Einsätze wurde tatsächlich der David Client empfohlen, den man in einem mobilen Modus installieren kann, so dass eine Synchronisation zwischen Client und Server statt eines Onlinezugriffs stattfindet.
    Der IMAP Zugriff, gerade bei großen Datenbeständen, war insbesondere bei älteren David Versionen nicht unproblematisch.


    Ein anderer Weg, kostenfrei an die Daten zu kommen, wäre die Ordnerstruktur in Windows nachzubauen und die Mails je Ordner aus dem David Client in den jeweiligen Windows Ordner zu ziehen.
    Hier werden dann EML Files abgelegt, die man im nächsten Schritt in Thunderbird übernehmen kann.


    Viel Erfolg
    Jens Osterwohldt<

    Spezialist bei David Problemen, oder bei der Migration zu Kerio Connect (ebenfalls von AVM KEN! 4).

  • Hallo Jens

    Zitat

    Ein anderer Weg, kostenfrei an die Daten zu kommen, wäre die
    Ordnerstruktur in Windows nachzubauen und die Mails je Ordner aus dem
    David Client in den jeweiligen Windows Ordner zu ziehen.


    Hier werden dann EML Files abgelegt, die man im nächsten Schritt in Thunderbird übernehmen kann.

    das hatte ich unterschlagen. Damit habe ich meinen allerersten Versuch gestartet.
    Das Maximum waren 2000 Mails, die sich auf Einmal per Drag'n'Drop kopieren liessen.
    Wäre ja noch akzeptabel gewesen, wenn nicht leider auch IDENTISCHE(!) Dateinamen auftauchen würden...


    Es gibt leider zuviele Mails, deren Referenz einfach nur "Re" oder "Angebot" oder "Sonstwashäufiges" ist...


    Damit schied dieser Weg bereits im Anfangsstadium aus.
    Ich glaube, ich werde einfach mal die Weihnachtstage dazu nutzen, mir ein kleines Tool zu schreiben. Imerhin liegen ja in den Archivordnern im Prinzip die Mails mit allen Daten.
    Mal sehen, wo die Spezialtücken liegen, um daraus eindeutige und importierbare ".eml" zu machen, oder gleich in ein Maildir-Format zu übertragen.


    Kostenpflichtige Tools würde ich akzeptieren, wenn David beim Kunden wirklich als Unified-Messagingcenter genutzt worden wäre. Aber eine Email ist simpel, ist ne Email, bleibt eine Email. Da muss sich doch was tricksen lassen.


    Nach all den Arbeitsstunden bin ich eh schon lange von jeder Wirtschaftlichkeitsrechnung entfernt und beschleunige weiter. Aber hier geht es mir langsam einfach ums Prinzip ;)


    Mac

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